Eine Kinderwunschbehandlung in Österreich hat mehr Chancen auf Erfolg, weil dort die besten Embryonen selektieren werden dürfen und in der Regel länger kultiviert werden. Zu diesem Schluss kommen wir nach tagelanger Durchforstung verlässlicher Quellen im Internet und in Zeitungen. Eine Kinderwunschbehandlung zu Hause ist günstiger und weniger aufwändig. Wir könnten unser normales Leben weiterleben, bräuchten keinen Urlaub nehmen, keine Flüge bezahlen, keine Unterkunft suchen und niemandem erklären, warum wir zwei Wochen in Wien Urlaub machen. Ungewollt werden wir Fachleute über die gesetzlichen Grenzen der künstlichen Befruchtung in Europa.
Alle Hoffnungen, doch noch Eltern zu werden, setzen wir in den letzten Versuch. Dabei wollen wir sämtliche Möglichkeiten ausschöpfen! Könnten wir uns verzeihen, eine bequeme Behandlung Vorort zu wählen, wenn diese wieder kinderlos endet? Damit ist die Entscheidung gefallen. Für die nächste Kinderwunschbehandlung gehen wir nach Österreich. Liebe Regierung, könnt Ihr das nicht allen ungewollt, kinderlosen Paaren in Zukunft ersparen?
Bei der Suche nach Kinderwunschkliniken in Wien stoße ich auf eine Debatte über die finanzielle Unterstützung künstlicher Befruchtung. Die Familienministerin fordert, dass Krankenkassen wieder vier statt nur drei Versuche zur Hälfte finanzieren. Ich bin der Meinung, volkswirtschaftlich gesehen macht das Sinn. Zirka 2.500 Euro aus der Staatskasse stehen einem lebenslangen Sozialversicherungsbeitragszahler gegenüber. Zunächst freue ich mich über den Artikel, dann holt mich meine Politikverdrossenheit ein: Würde dieses Gesetzt mir nutzen? Ist es ernst gemein oder hilft es lediglich der politischen Karriere von Frau CDU-Nachwuchstalent? Würde es früh genug in Kraft treten? Ich habe noch zehn Monate bis ich vierzig werde und eine Lockerung des Gesetzes bezüglich der Embryonenselektion ist nicht einmal Teil der Debatte. Wir sind und bleiben auf uns alleine gestellt. Von außen können wir keine Hilfe erwarten.
Endlich finde ich eine Klinik in Wien, die kein Geld für das Erstgespräch verlangt. Es scheinen sich schon andere ausländische Paare dort behandeln zu lassen, denn eine Beratung wird auch per Skype angeboten und die Klinik übernimmt - wenn gewünscht - die Buchung einer Unterkunft vor Ort. Meine Email an die Hoffnungsträger im Nachbarland halte ich kurz: „Wir wünschen uns ein Baby. Drei ICSI-Behandlungen in Deutschland waren erfolglos. Was müssen wir tun, damit es bei Ihnen klappt?“ Ich amüsiere mich über meine knackige Formulierung und klicke auf den Senden-Button meines Email-Programms. Österreich wir kommen!
Fortsetzung: Funkturm der Gefühle
es gibt auch in Deutschland Blastokultivierungen, das KiWuZentrum HD Römerstraße beispielsweise kultiviert bis zu 6 Blastos pro Versuch. Klar, in Ö sind die Gesetze noch lockerer....
AntwortenLöschenViel Glück!
Liebe Franka,
AntwortenLöschenich drücke dir ganz feste die Daumen und wünsche euch viel Glück und Erfolg, dass endlich euer Kinderwunsch in Erfüllung geht.
Wünsche dir zudem viel Kraft.
*teuteuteu*und*Daumendrück*
ich lese schon seit langem deinen blog.
AntwortenLöschenjede neue message erwarte ich mit grosser freude und ich kann deine situation mehr als nachvollziehen.
ich weiss, dass euch keine worte helfen koennen aber ich will dir trotzdem sagen, dass ich euch von herzen wuensche, dass dein blog demnaechst in "endlich schwanger" umbenannt werden kann.
alles gute
Wir haben den 4. vergeblichen Versuch in 3 verschiednen Kliniken mit dem besten Ruf hinter uns und jedes Mal war die Enttäuschung größer. Irgendwann muß man aufhören können und dann klappt es vielleicht doch auf dem normalen Weg und 20.000 Euro sind auch einfach so weg. Das ganze Unternehmen ist eine einzige Geldmaschine und keinen Arzt oder keine Ärztin interessieren die Gefühle von uns Frauen und wie wir nach solchen körperlichen und seelischen Strapazen weiterleben können.
AntwortenLöschenHallo Franka!
AntwortenLöschenBei mir geht's jetzt demnächst auch wieder los, der vierte Versuch. Beim letzten Mal war's leider eine Eileiterschwangerschaft, die ich natürlich abbrechen musste. Aber meine Ärztin meinte, dass war jetzt der Probeschlag und das nächste Mal funktioniert's. Ich glaube ganz fest daran, hab noch einige Untersuchungen über mich ergehen lassen damit es diesmal klappen kann. In welcher Klinik bist du denn in Wien? Ich bin ja auch in einer Wiener Klinik (Goldenes Kreuz). Alles Gute für den nächsten Versuch, und das dir Österreich Glück bringt.
Liebe Grüße Simone
Hallo,
AntwortenLöschenschön in diesem Blog immer wieder Dinge zu entdecken, die ich vorher nicht wusste :-)
Liebe Grüße und Daumen drück