Es ist schon erstaunlich, wie sich ein Mensch immer wieder aufrappelt. So schlecht, wie nach dem negativen Ergebnis ist es mir seither nicht mehr gegangen. Der Zyklus, den ich beschrieben habe, war nicht der erste Versuch mit ICSI schwanger zu werden, sondern bereits meine zweite Hormonkur. Nach dem ich das Gelbkörperhormon abgesetzt hatte, bekam ich zwei Tage später meine Periode. Die Krämpfe waren etwas stärker als sonst. Wie ich es mir vorgenommen hatte, ging ich nocheinmal zum Arzt und dieser hatte auf meine tausend Fragen ein paar sehr erfreuliche Antworten.
Mein HCG-Wert war bei der Blutabnahme nicht Null, sondern 8. Das bedeuted, dass ich tatsächlich ein bisschen schwanger war. Ich habe mir also die spannenden Brüste nicht nur eingebildet und ein paar mal Zucken war sicher wirklich die Ausweitung der Gebärmutterschleimhaut. Auf die Frage, warum es dann nicht geklappt hat, schaute mein Doc mich nur mit seinem besorgtem Blick an und sagte:"Tja, das kann man wirklich nicht sagen. Diese Eizelle hat es eben nicht geschafft, aber wir sind auf dem richtigen Weg!" Ich war nach dieser Nachricht so glücklich, dass ich mich spontan entschlossen habe, die zwei schlafenden Embryos gleich im nächsten Zyklus aufzuwecken und einsetzen zu lassen. Sie sind jetzt, in diesem Moment, in mir und teilen sich hoffentlich gerade fröhlich.
Nachdem Transfer von einem prächtigen Neunzeller und einem auch sehr schönen Vierzeller, war ich so positiv und übermütig, dass mein Süßer und ich uns schon Namen überlegt haben! Zwei Namen! Wir haben uns nicht geeinigt. Wer bitte, nennt denn seinen Sohn heute "Lorenz"?
Wie man sieht, sind wir gerade wieder in den Kinderwunsch-Alpen, mit all seinen Höhen, Tiefen und Gradwanderungen. Wem es gerade auch so geht, dem wünsche ich alles Glück dieser Erde. Ich bin mir sicher: "Irgendwann klappt's!"
Eure Franka